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Air Axes Metal Night - 01.10. Sandäckerhalle Steinenbronn
Unsere Freunde von den Luftgitarren aus dem Raum Böblingen hatten zur vierten Metal Night in Eigenregie mit drei interessanten Live acts gerufen. Und gerne sind wir dem Ruf wiederum gefolgt und haben uns zum fröhlichen Schädelschütteln in der Steinenbronner Sandäckerhalle eingefunden.

Wie immer sorgten die Axes an dem spätsommerlichen Abend für perfekte Rahmenbedingungen. Eine gemütliche, kleine Halle, hervorragende Parkmöglichkeiten sowie eine lange Theke mit fairen Getränke- und Merchpreisen. Ausserdem eine kleine Bühne, wo die Musiker sprichwörtlich zum Greifen nah ihre Matten kreisen lassen.

Nachdem man in den letzten zwei Jahren mit Metalprominenz wie Powerwolf und Tankard die Messlatte relativ hoch gelegt hatte, konnte man dieses Jahr mit Rebellion und Paragon zwar hochwertige Acts verpflichten, die aber rein vom Namen her leider nicht für den ganz großen Ansturm sorgten. So fanden sich diesmal mit ca. 150 Metalnasen deutlich weniger Fans als bei den vorherigen Editionen ein.

Die von der schwäbischen Alb stammende Band Sacred Fear legte mit einem beherzten Set los. Verstärkt durch den gerade neu in die Band integrierten Björn Micko am Mikro, präsentierten die Jungspunde Sounds zwischen klassischem Heavy Metal und modernen Einflüssen. Das Ganze klingt stilistisch trotz vielversprechender Ansätze unterm Strich noch etwas unausgegoren, wird dafür aber in unbekümmerter und durchaus ansteckender Fröhlichkeit vorgetragen.
Sänger Björn konnte in optischer Hinsicht und mit guten Fronterqualitäten punkten und nahm die Zuschauer immer wieder durch seine euphorischen Ansagen ("mann, ist das geil...") mit. Mir schien, dass eine größere Anzahl von Leuten aus dem Umfeld der Band präsent waren, die auch schon teilweise die Songs kannten. In gesanglicher Hinsicht ist allerdings noch eine Menge Luft nach oben, was sich vor allem beim schwierig zu singenden letzten Song des Sets bemerkbar machen. Und auch die Band insgesamt muss noch deutlicher ein musikalisches Profil herausarbeiten, mit dem man ernsthaft im Metaluniversum konkurrieren kann. Potential hierfür ist durchaus vorhanden. Trotzdem hatten die Kapelle und die Zuschauer eine Menge Spaß und darauf kommt's ja schließlich an.

Mit Rebellion betrat der heimliche Headliner die Bretter, der schon vor Jahren seine Visitenkarte in Steinenbronn hinterlassen hatte.
Mit ihrem deutlich von Grave Digger inspirierten kraftvollen und rauhen Powermetal hatte der Fünfer die Meute sofort im Griff. Trotz eines heftigen Line-Up Wechsels und mit gleich drei neuen Bandmitgliedern, brausten die Mannen um Mikro-Kraftprotz Michael Seifert durch ein Set, dass keine Wünsche offen ließ. Optischer Mittelpunkt ist allerdings Bass-Spaßbacke Tommi Göttlich, der - nomen et omen - in göttlicher Manier mit seinem Instrument über die Bühne wirbelt und dabei ein Grinsen in der Visage trägt, als hätte er gerade den Lotto Jackpot geknackt. Immer wieder stieg der charismatische Metaltroll die nur 30 cm hohe Bühne runter, um gemeinsam mit dem völlig begeisterten Volk die Rübe zu schütteln, dass die Schwarte kracht. Live-Granaten wie Arise oder Odin wurden von den zwei neuen Gitarristen tight veredelt und Shouter Michael röhrte sich über das gesamte Set die Seele aus dem Leib. Und als sich Band und Fans gleichermaßen begeistert wie schweißgebadet voneinander verabschiedeten, dürfte es keine zwei Meinungen über den Auftritt geben: So muss Metal klingen!


Wenden wir uns Paragon zu, die heute die äusserst undankbare Aufgabe übernehmen mussten, nach solch einer Metalsause den Headliner abzugeben. So verfügt die Hamburger Powermetalkapelle zwar eigentlich über Alles, was eine gute Band ausmacht: Eine Reihe guter Alben im Gepäck und äusserst versierte Musiker. Dennoch wollte der Funke an diesem Abend trotz oder gerade wegen eines langen Sets nicht überspringen. So sehr sich die Mannen um Frontsirene Andreas Babuschkin auch mühten und grundsolide Metalbretter am Fließband durch die Amps jagten: Das Publikum wurde von Song zu Song spärlicher, was sich mit zunehmender Dauer auf die Stimmung auf der Bühne und im Zuschauerraum übertrug. Die Band selbst nahm es mit Gelassenheit. So flirtete der links stehende Gitarrenmann heftigst über das halbe Konzert mit einer Metalbraut am Bühnenrand. Während sich es Sänger Andreas immer wieder bei einem Gläschen Jacky auf dem Tresen sitzend gemütlich machte und die circa letzten 30 Wackeren mit seinem Funkmikro quasi von hinten bespaßte.

Ein wenig schade, dass Paragon heuer die Karte mit dem Buchstaben A gezogen hatten, sicher auch dem Umstand geschuldet dass in unseren Breiten nur sehr wenige Banger die Songs der Truppe kennen. Dennoch wars aus meiner Sicht mal wieder eine schöne Air Axes Metal Night mit guten Bands. Und ich hoffe, dass das äusserst lobenswerte Engagement der Gruppierung den Metal und den Underground zu unterstützen, nächstes Jahr vielleicht auch wieder von ein paar Metallern mehr durch ihre Anwesenheit honoriert wird.


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