Ah, endlich gefunden! - Nachdem der Wagen an der Straße ordnungsgemäß geparkt war, gings gemächlichen Schrittes gen Halle. Kaum näher gekommen machte sich etwas Verwunderung breit. Ein etwa 10 Meter breiter Schotterweg führte an der Halle vorbei und endete gleich um die Ecke. Von einem großen Parkplatz keine Spur. Dafür stand da dick und breit der Tourbus. Waren wir etwa am Backstage-Eingang gelandet? Der Bastard Club
"Nein," antwortete man uns auf Anfrage an der Tür "ihr seid hier richtig!" Okay, dann rin inne jute Stube! - Kaum an der Ticket-Entwertungsstelle vorbei fand man sich auch schon direkt vor der Bühne wieder. Was der Raum an Weite vermissen ließ machte er in der Höhe wieder wett. Alles in allem hatte man den Eindruck einer zu hoch geratenen Garage. Rechter Hand befand sich der Merch-Stand mit einem netten Zopfträger. Gleich daneben führten einige Stufen hoch zur Theke.
Und ehe uns jemand den Platz an der Quelle streitig machen konnte, plazierten wir uns strategisch günstig auf dem Treppenabsatz. Hinter uns die Theke mit einem unerschöpflichen Vorrat an gekühltem Bier. Mein erkältungsgeplagter Chauffeur versorgte sich sofort mit heißem Tee. Die Auswahl an Getränken samt Preis-Leistungs-Verhältnis war total okay. Das Personal hinter der Theke war sehr zuvorkommend und ausgesprochen freundlich! Von unserem Standpunkt aus konnte man nicht nur Richtung Bühne spähen, sondern man hatte auch einen guten Ausblick durch das riesige Panoramafenster gegenüber der Theke. Davor gab es eine kleine Sitzecke von der aus man das Treiben in der Skaterhalle beobachten konnte. Ja, ihr habt richtig gehört! - Dort fuhren junge Burschen in (sehr) großzügig geschnittener Kleidung auf bunten Rollbrettern in einer gigantischen Halfpipe herum. Ein befremdlicher Anblick für manchen Stretch- und Lederhosenträger. Später vermischte sich dieses doch sehr unterschiedliche Publikum für kurze Zeit im Konzertraum und ich glaube jeder hat mal einen neugierig verstohlenen Blick auf den anderen geworfen... So wurde die Zeit auch nicht lang bis die ersten Entertainer des Abends aufspielten - CAST IN SILENCE. Wir stellten uns auf dem Treppenabsatz in eine strategisch günstige Position. Von dort hatten wir einen guten Blick auf das Geschehen. Die Band aus dem Harz eröffnete den Konzertabend mit zünftigem Melodic Metal. Das Los als Aufheizer zu fungieren absolvierten die fünf Norddeutschen mit Bravour. Cast In Silence - Reise, Reise
Auf ihrer ersten Eurpatour stellten sie die Songs ihres am 7. Juli erschienenen Debütalbums vor. Mit ihrem Sound passten sie wirklich gut zu den nachfolgenden Bands. Leider ist das Quartett noch relativ unbekannt, was natürlich nach sich zog, dass das Publikum bei den Songs noch nicht mit einstimmen konnte. Einen großen Wiedererkennungswert hatte allerdings ihr letzter Song. Diese fetzige Interpretation von "Voyage, Voyage" mag zwar nicht jeden Geschmack getroffen haben aber ich fand es sehr gelungen. Und so traten die netten Jungs zwar ohne Zugabe von der Bühne ab aber der Respekt und die Anerkennung des Publikums war ihnen sicher.
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