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Metal Acker Festival - Trombach Tennenbronn Open Air, 25.08.-26.08.2017

Nachdem im vergangenen Jahr das fünfjährige Bestehen ausgiebig gefeiert wurde, hieß es in diesem Jahr für das Metalacker Festival, die Weichen in Richtung zweistelligem Jubiläum zu stellen.
Auch diesmal überließ man nichts dem Zufall und orderte eine wahre Armada an großartigen Bands, die dem zahlreich erschienen Publikum ordentlich einheizen sollten und, soviel kann ich vorweg nehmen, auch taten.

 

Als erste Band kamen GRENZEN/LOS FÜR IMMER aus dem Oberallgäu auf die Bühne, die mit ihrem Deutschrock schon mal ordentlich beim Publikum punkten konnten.
Zwar war die Menge der Anwesenden noch überschaubar, doch so langsam kamen immer mehr Interessierte vor die Bühne.
Mit ihrem neuen Album „Was ihr mir sagt“ scheinen sie schon für positive Reaktionen gesorgt zu haben und tatsächlich ist die Band mit ihrem Mix aus Alternative/Punk und Skate-Rock doch alles andere als langweilig.
Für einen Opener für das Festival eine durchaus gute Wahl.
Die zweite Band des ersten Tages war mit MAY THE SILENCE FAIL eine Truppe, die nicht zum ersten Mal beim Metalacker auftraten.
Schon 2014 ließen sie spät Abends noch die Erde beben.
Und auch diesmal gaben sie wieder alles, was sich fraglos auf das Publikum übertrug.
Eine grandiose Stimmung, bestes Wetter und eine sehr starke Band, waren die Essenz für einen absoluten Siegeszug der Band mit ihren zwei Sängerinnen.
Nachdem es in der Vergangenheit krankheitsbedingt leider etwas ruhiger um sie wurde, sind sie nun aber wieder voll da und bewiesen auch diesmal wieder, dass das alte Feuer und die Kraft noch immer da ist.
So werden wir wohl auch in naher Zukunft mit neuem Futter von MTSF rechnen können, was wiederum heißt, dass sie dann auch wieder verstärkt live anzutreffen sind.
An diesem Abend wurden die Fans mit ihren Krachern überrollt und nicht nur ich, sondern auch die Band war der Meinung, dass dieser Gig noch intensiver war, als der von 2014.
Ich freue mich für sie, dass sie wieder am Start sind und wieder Vollgas geben wollen, denn innovativ ist ihre Musik allemal, sodass sie dort anknüpfen, wo sie vor besagter Pause standen.

Auf die nächste Band freute ich mich indes ganz besonders.
Zwar hatten sie neulich noch auf der BANG YOUR HEAD!!! Warm Up Show gespielt, doch diesmal stand ANGEL DUST ein kompletter Headliner Gig zu.
Das ist das schöne an dem Konzept des Metalackers, dass pro Tag mindestens zwei Band einen 90-Minuten Set für sich beanspruchen dürfen.
So viel an diesem Freitag die Wahl auf die besagten ANGEL DUST um die es ganze 16 Jahre ruhig war.
Doch scheinbar wollte man es noch einmal wissen und so reaktivierte man die Besetzung, welche solch unglaubliche Alben wie „Bleed“ und „Enlighten The Darkness“ veröffentlichten, um erneut für erstaunte Gesichter zu sorgen, denn ich glaube, besser kann man es nicht beschreiben.
Als ich mir im Vorfeld die Kommentare zur Bestätigung der Jungs auf der Facebook Page des Metalackers durchlies, fiel mir sofort auf, dass sie nur positive, bis überschwängliche Ressonanz erfahren durften und tatsächlich kann man von einem wahren Siegeszug reden.
Schon von Beginn war klar, dass hier etwas ganz großes ablaufen würde.
Ihre Setlist war prall gefüllt mit erstklassigem Material von den Alben, die damals auf den Markt brachten.
An dieser Stelle sei einfach mal besagte Setlist erwähnt:
Let Me Live
The One You Are
Black Rain
Never
Enjoy
Nightmare
Follow Me (Part One)
Come Into Resistance
Border Of Reality
Sanity
Bleed
Beneath The Silence
First In Line
Cross Of Hatred
Ich schätze diese Songs sprechen wohl für sich und können einfach so mal stehenbleiben und auf den Leser wirken.
Ich persönlich bedauere es eigentlich nur, dass „Surrender?“ und „Centuries“ nicht den Weg auf die Liste fanden, aber das ist Meckern auf hohem Niveau, denn was die Band an diesem Abend darbrachte, war schlicht und ergreifend ganz große Klasse.
Doch nicht nur das Publikum war hin und weg, sondern auch die Musiker selbst waren total baff, wie herzlich sie nach solch einer langen Zeit aufgenommen wurden.
Ich hatte danach noch die Gelegenheit, mit Sänger Dirk Thurisch längere Zeit bei ein paar Kaltgetränken zu reden und er wurde nicht müde zu erwähnen, wie sehr es ihm und den Jungs auf dem Metalacker gefiele und vor allem, dass sie nach dem Gig dieses Gefühl hatten, dass sie nie weg gewesen wären.
Was ich auch nur bestätigen kann, wenn ich mal auf die sagenhafte Stimmung während ihres Auftritts verweisen darf.
Möge diese Band auch weiterhin ein Teil der Szene bleiben.
Ich würde in diesem Fall auf alle Fälle meine Philosophie, die ich in den 90ern hatte, so viele Gigs von ANGEL DUST zu sehen, wie es mir möglich ist beibehalten.
Was für eine großartige Truppe!

Im Anschluss daran war es dann auch schon Zeit für den Headliner des ersten Festivaltages, welcher mit dem Namen GRAVE DIGGER wahrlich aufhorchen lassen durfte.
Die Totengräber um Sänger Chris Boltendahl hatten ungefähr die selben Startschwierigkeiten, wie ANGEL DUST zuvor.
Nämlich überhaupt keine!
Sie kamen auf die Bühne und sofort war klar, dass alles passte.
Und so feuerten sie bestes Material aus der Hüfte, bei dem sowohl das aktuelle Album „Healed By Metal“, als auch die Klassiker von GRAVE DIGGER den Weg von der Bühne fanden.
Als kleine Info zu besagten Songs wären da z.B. der Titeltrack von besagtem neuen Album erwähnt, sowie auch Tracks der Marke „Lawbreaker“, „Ballad Of The Hangman“, „Season Of The Witch“ und „Highland Farewell“, die sie geschickt mit ihren Classics, wie „Witchhunter“, „Knights Of The Cross“, „Excalibur“, „Rebellion (The Clans Are Marching) und natürlich „Heavy Metal Breakdown“ verbanden.
Solchermaßen kann ich auch nur positives berichten, auch wenn Sänger Chris mal kurz angepisst zu sein schien, weil sich zwei alkoholgeschwängerte Personen vor der Bühne in die Wolle bekamen und er sie darauf hinwies, dass er sie im Auge hätte und es keinen Platz für solch ein Verhalten auf dem Festival geben würde, womit er auch vollkommen recht hatte.
Meiner Info zufolge war es das aber auch mit negativen Zwischenfällen auf dem Metalacker, denn im Grunde ist es für mich eines der friedlichsten Events, welches ich je besucht habe und das jedes Jahr.
Und da Chris ja Profi ist, ging er auch sehr schnell zurück zum Thema und das hieß Knaller spielen auf Teufel komm raus!
Für mich definitiv ein mehr als würdiger Headliner, denn GRAVE DIGGER hatten wirklich keinerlei Probleme, die Stimmung bei 100% zu halten und das macht ein guter Headliner einfach aus.

Ein weiterer Teil des besonderen Konzepts dieses Festival ist ja der, dass nach dem Headliner noch eine weitere Band quasi für einen schönen Abschluss sorgt.
Die Wahl fiel hierfür auf die, aus Freiburg angereiste Power/Folk Metal Streiter von THE PRIVATEER, die mit ihrer Mucke noch einmal aufhorchen ließen, denn nicht wenige blieben einfach vor der Bühne stehen und lauschten der Truppe, während die vorderen Reihen noch einmal ordentlich das Haupthaar schüttelte.
Ich selbst hatte mir von ihnen zwar nicht alles angesehen, doch was ich hörte, war alles andere als lapidare Kunst und so bekamen sie auch verdientermaßen den Beifall, den sie fraglos verdienten.
Ein wahrlich guter Abschluss für den ersten Tag des Metalackers 2017.

Der zweite Tag wurde mit einem zünftigen Frühschoppen, sowie der dazugehörigen Livemusik (zugegeben nicht meiner Stilrichtung) eingeläutet.
Als ich Mittags auf dem Gelände eintraf, kam ich gerade rechtzeitig, um SIRIUS CURSE, die den zweiten Tag mit meiner Musikrichtung, der ersten Wahl begannen.
Die Band aus Rottweil hatte nicht nur einen sehr überschaubaren Anfahrtsweg, sondern wussten sofort zu überzeugen.
Auch wenn sich das Gelände nur zögerlich füllte, konnten Sänger Peter Hirsch und seine Jungs ordentlich Staub aufwirbeln, denn was einem sofort auffiel war die Tatsache, dass hier Musiker auf der Bühne standen, die auf eine Vielzahl von Jahren im Musikbusiness zurücksehen konnten.
Somit kamen Songs, wie „The Sense“, „Loud“ und „Crucified“ auch sehr perfekt umgesetzt herüber.
Auch das Publikum, das sich schon vor der Bühne versammelt hatte, merkte dies auf Anhieb.
Deshalb kann ich an dieser Stelle auch von einem gelungenen Einstieg in den zweiten Festivaltag sprechen.
Und auch die Band selbst war voll des Lobes über, sowohl des Publikums, als auch des Festivals und den ganzen Leuten, die aus dem Event jedes Jahr das zaubern, worüber wir uns dann in den zwei Tagen am letzten Augustwochenende erfreuen können.
Auch die zweite Band CONCLUSION OF AN AGE hatten es nicht sonderlich schwer, das Publikum für sich zu gewinnen, auch wenn noch immer einige den Weg vom Camp Ground zum Festivalgelände noch nicht gefunden hatten.
Die Truppe aus Rothenburg o. d. T. kamen vor allem bei der jüngeren Generation sehr gut an, doch auch die ältere Generation konnte ihrem Sound recht viel abgewinnen, da sie nicht zwingend diesen modernen Stil auf Teufel komm raus zelebrierte und ihren doch recht eigenen, extrem melodischen Touch mit einbrachte.
Sehr gut umgesetzt, kann ich da nur sagen!
Die nächsten auf der Liste, waren mit SOILID aus Mosbach (Baden) eine Band, die sich diverse Stile auf die Fahne geschrieben haben.
So kamen sie mit einem Mix aus Thrash, Hardcore, Melodic Death und weiteren groovenden Elementen, sowie sie es auch auf ihrer Homepage niedergeschrieben haben daher.
Zugegeben zu dem Zeitpunkt nicht ganz meine Baustelle, doch für die Fans im Publikum sicherlich eine Bereicherung.
Deshalb auch eine völlig gerechtfertigte Entscheidung, die Band auf den Metalacker zu bringen.
Ganz anders sah es für jedoch danach aus, denn COP UK waren an der Reihe.
Ich freute mich schon zu dem Zeitpunkt, als sie bestätigt wurden, enorm darüber, sie nach ihrem starken Gig beim Ranch Festival im vergangenen Jahr erneut live erleben zu dürfen.
Und was soll ich sagen, auch diesmal ließen sie keine Zweifel offen, dass CRIMES OF PASSION, wie sie früher hießen, auch diesmal wieder eine absolute Party starteten.
Mit Songs, wie „The Core“, „My Blood“ und “Catch Me If You Can” konnten sie nicht nur mich ein weiteres Mal beeindrucken, denn das inzwischen doch sehr zahlreich erschienene Publikum kam zur selben Erkenntnis, es hier mit einer wirklich begnadeten Band zu tun zu haben.
Ich gönne es den Jungs wirklich sehr, denn sie haben es wahrlich verdient, noch bekannter zu werden.
Ich hatte nach dem Gig von COP UK noch ein sehr cooles und vor allem informatives Gespräch mit Henning Wanner, seines Zeichens Keyboarder/zweiter Sänger der Band, sowie auch Keyboarder von CIRCLE II CIRCLE (kleine Info am Rande) und auch er wurde nicht müde, dieses Event und alles was damit verbunden ist in den höchsten Tönen zu loben.
Vor allem natürlich die Fans, die ihnen während der gesamten Spielzeit das Gefühl gaben, dass sie mit ihrer Musik genau deren Nerv getroffen haben.
Ich finde, so was darf man ruhig auch öfters erwähnen, denn schließlich spricht es im Endeffekt enorm für den Metalacker.
Als nächstes standen MYSTIC PROPECY auf dem Plan, die mit ihrem Programm einen wahren Siegeszug hinlegten.
Die Truppe um Sänger R.D. Liapakis legten wie immer ohne irgendwelche Mätzchen los und gaben dem Publikum sofort das Gefühl, dass sie die nächsten 90 Minuten die volle Ladung Power Metal abbekommen.
Ganz genau so war es im Endeffekt auch, denn sie brachten wieder einmal ein wahres Sammelsurium an großartigen Tracks, die von den Anwesenden vor der Bühne wahrlich abgefeiert wurden.
Ich denke, wenn ich solch großartige Stücke, wie „Crucifix“, Ravenlord“, „Metal Brigade“, oder „War Panzer“ in die Runde werfe, dürften wohl alle meiner Meinung sein.
MP machen ihr Ding und das schon seit Jahren und es freut mich zu sehen, dass sie ihren Bekanntheitsgrad immer weiter ausdehnen können.
Denn es ist einfach unbestritten, dass sie mit zum Besten zählen, was wir in Deutschland an Power Metal zu bieten haben.
Mögen sie in der Zukunft noch bekannter werden.
Sie haben es einfach verdient, denn diejenigen, die sie kennen und zu ihnen stehen, werden mir auf alle Fälle stets zustimmen.
Mit der Verpflichtung des Headliners für den zweiten Festivaltag, entschieden sich die Veranstalter für eine Band, die momentan einen wahren Höhenflug hinlegt.
Nicht nur ihr aktuelles Album „Bringer Of Pain“ sorgt dafür, dass BATTLE BEAST, wo immer sie auch in Erscheinung treten, einen bleibenden Eindruck hinterlassen
Und vor allem live machen sie immer wieder immens Spaß und das zeigten sie auch an diesem Abend.
Die Truppe um Sängerin Noora Louhimo ließ keine Fragen offen, warum gerade sie die Position des Hauptacts innehatten, denn so wie sie quasi von 0 auf 100 durchziehen, da kann man eigentlich nur verwundert den Kopf schütteln.
Auch die Auswahl der Songs war wieder vom Allerfeinsten und so wurden Stücke, wie „Straight To The Heart“, „Bringer Of Pain“, „Black Ninja“, „Bastard Son Of Odin“, „Out Of Control“, oder auch „King For A Day“, sowie mein Fave vom aktuellen Output „Beyond The Burning Skies“, wie ein Feuerwerk ins Publikum geschossen, welches absolut jeden Song frenetisch entgegen nahm.
So wurde nicht nur mit Pyros und der dazugehörigen Lightshow, der Metalacker auf eine neue Stufe gestellt.
Auch die Tatsache, dass mit BATTLE BEAST die absolut richtige Entscheidung für die Frage des finalen Headliners gefällt wurde, dürfte die Zukunft dieses Events nicht unerheblich verbessern, denn insgesamt gesehen wurde es so langsam, aber sicher recht eng auf dem Gelände, was mich natürlich sehr für die Veranstalter freut.
Denn somit ist nicht nur sicher gestellt, dass das Metalacker Festival auch im nächsten Jahr wieder eine Fortsetzung erfährt, nein auch die Position, die das Festival mittlerweile in der Szene einnimmt, ist nicht unerheblich, was sich im Folgeschluss dann auch wieder an den Besucherzahlen niederschlägt.
Nachdem die Finnen und großem Applaus von der Bühne gingen, war auch so langsam das Ende des diesjährigen Metalacker Festival in Sicht, sodass die Jungs von „A Long Way To Fall“ aus Stuttgart, die Ehre hatten, mit ihrem Metalcore, den Trombach ein letztes Mal erzittern zu lassen, bevor dann leider wirklich das Ende erreicht wurde und die Lichter angingen.

Mit einer unglaublich ausgewogenen Mischung an verschiedenen Musikstilen, bewiesen die Crew des Metalacker Festivals auch diesmal wieder ein feines Gespür und der Erfolg dürfte ihnen recht geben.
Die genauen Zahlen der zahlenden Gäste liegen mir zwar nicht vor, doch braucht man kein Kernphysiker zu sein, um gesehen zu haben, dass das Festival solch einen immensen Ansturm erfuhr, dass ich einfach mal sage, dass man sich so langsam, aber sicher Richtung „Sold Out“ bewegte.
Und das ist ihnen auch absolut zu gönnen, dass ihre monatelange Vorarbeit, sowie auch das Werkeln während der beiden Festivaltage, auch dementsprechend belohnt wird.
Ich persönlich kann da nur meinen großen Respekt aussprechen und freue mich jetzt schon wie ein Schneekönig, auf das nächste Metalacker Festival, welches vom 24.08. – 25.08.2018 über die sprichwörtliche Bühne gehen wird.
Bis dahin heißt einmal mehr, sich in Geduld zu üben und trotzdem ungeduldig auf die ersten Verpflichtungen im Bandsektor zu warten.
Auf dass der Trombach wieder in seinen Grundfesten erschüttert wird!!!

 

Pics by Volker Kopp

 

 




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