Der Name MARILYN MANSON steht sicherlich nicht bei jedem auf der Liste von Musikern, die er in seinem unbedingt gesehen haben muss.
Ich dagegen kann sagen, dass ich bisher eigentlich immer sehr angetan war von seinen Songs (die Kunstfigur mal außen vor gelassen) und auch live hatte ich ihn von seinem Gig beim Rock im Park 2003 in guter Erinnerung.
Doch manchmal kommt eben alles anders, als man denkt.
Die Vorband NEW YEARS DAY aus Anaheim/Kalifornien waren auserkoren worden, die Shows auf der Tour für MARILYN MANSON zu eröffnen.
Eigentlich auch keine wirklich schlechte Band, doch leider war der Sound nicht wirklich der beste, den ich je in der Porsche Arena gehört habe.
Denn dass es auch anders gehen würde, zeigte Tags zuvor FIVE FINGER DEATH PUNCH eindrucksvoll.
Solchermaßen ließ ich mich auch leider etwas von meiner allmählich aufkommenden schlechten Laune anstecken, denn was ich nicht hoffen wollte, traf später leider ein.
Doch dazu später mehr.
Die Band um Sängerin Ashley Costello
hatten zwar durchaus ihre Fans im Publikum und konnten so auch zumindest teilweise mit ihren Songs für Stimmung sorgen, doch der ganz große Funke wollte dann doch nicht überspringen.
Auch die 20 Minuten Spielzeit, die ihnen lediglich zugesprochen wurde, waren doch recht bescheiden für eine Vorband.
Eigentlich sehr schade, aber was will man machen?!
Eigentlich sollte dann um Punkt 21:00 Uhr die Show von MARILYN MANSON beginnen, doch er ließ auf sich warten, sodass er am Ende knappe 15 Minuten später auf die Bühne kam.
Für mich leider schon der erste Minuspunkt des Abends, doch er hatte noch mehr auf Lager (leider nicht im positiven Sinne zu verstehen).
Mit mächtig viel Nebel im Gepäck was für die Fotografen im Fotograben neben einer allzu lächerlichen Zeit von einer Minute, die sie bekamen um Fotos zu machen, schon mal eine Herausforderung für sich bedeutet, begann er dann mit „Deep Six“ vom aktuellen Album „The Pale Emperor“.
Zugegeben war ich von diesem Song noch recht angetan, doch so nach und nach wendete sich dann das Blatt.
Es ist schwer über solch eine „Kunstfigur“ zu schreiben, denn man weiß nie genau was in solch einem Hirn grad abgeht und so kann ich auch nur so schreiben wie er auf mich persönlich gewirkt hat.
Als erstes Mal würde ich sagen, dass er entweder bekifft, oder einen im Tee hatte, denn mir kam er auf der Bühne so vor.
Wenn das wirklich zu seiner Show gehören sollte, sei mir die Aussage von eben bitte verziehen.
Jedoch war ich mit seiner Sangesleistung ganz und gar nicht zufrieden.
Für mich persönlich die absolute Nullnummer des Abends „Sweet Dreams“.
Das EURYTHMICS Cover aus den goldenen 80er Jahren, welches er mal wieder auf seinen übergroßen Stelzen, bzw. Krücken darbrachte.
Von Singen möchte ich da gar nicht erst reden.
Eher Sprechgesang wenn überhaupt.
Doch er hatte noch mehr im Gepäck.
So ließ er das auf der Setlist befindliche „The Beautiful People“ einfach mal schlankerhand weg was mir die Zornesröte noch weiter ins Gesicht trieb.
Und als er dann in der Mitte des letzten Songs einfach von der Bühne wankte und gar nicht mehr zurückkam, war für mich klar, dass ich diesen Musiker wohl nie mehr live erleben möchte.
Man sah danach mehr als genug enttäuschte Gesichter, die sich über die etwas mehr als eine Stunde Spielzeit doch mächtig aufregten.
Sowas muss es wohl auch geben, damit man die kleineren Bands, die sich für uns, die Fans ihren Allerwertesten aufreißen, in der Hoffnung unsere Anerkennung zu erhalten.
Also ihr Musikbegeisterten da draußen!
Nehmt es zum Anlass, euch mal wieder um die nicht so bekannten Bands zu kümmern, denn dort bekommt ihr kein solches Theater serviert.
Für mich war dieses Konzert von dieser „Kunstfigur“ die Enttäuschung des Jahres, wenn nicht sogar aller meiner bisher besuchten Konzerte überhaupt.
Pics by Heiko Bendigkeit
http://www.heiko-bendigkeit.de/
|