LACUNA COIL!
Bei diesem Bandnamen werde ich immer sehr hellhörig, denn diese Band gehört meiner Meinung nach mit zum Besten, was die italienische Musikszene je hervorbrachte.
Ihre Songs, die irgendwo zwischen Gothic – und Alternative Rock/Metal liegen, haben mich schon seit Beginn ihrer Karriere fasziniert und auch ihr neues Album „Delirium“ macht da keine Ausnahme.
Deshalb musste ich selbstverständlich auch einem Konzert ihrer aktuellen Tour beiwohnen.
Nicht zuletzt, um mir auch von ihren Support-Acts GENUS ORDINIS DEI und FOREVER STILL ein Bild zu machen.
Vom Opener GENUS ORDINIS DEI hatte ich bis dato noch nichts gehört, muss aber zugeben, dass mich die Italiener vom Fleck weg positiv überraschten, was nicht zuletzt an ihrem bombastischen Symphonic/Death Metal lag, den sie brachial zum Ausdruck brachten.
Mit Material von ihrem Full-Length Album „The Middle“ von 2013, sowie ihrer EP aus dem Jahr 2014, machten sie ihre gut halbstündige Spielzeit zu einem sehr interessanten Ausflug in die Welt der martialischen Klänge.
Man hatte ständig das Gefühl, zwischen DIMMU BORGIR und CHILDREN OF BODOM zu jonglieren, da sie sowohl brachial, als auch aggressiv abgehend, ganz im Geiste eines Alexi Laiho, ihre Songs dem Publikum entgegen feuerten.
Ich muss sagen, dass GENUS ORDINIS DEI durchaus Potential besitzen und somit auch Fans, außerhalb Italiens damit finden dürften.
Auf die zweite Band des Abends FOREVER STILL war ich schon dermaßen gespannt, denn was die Truppe aus Dänemark schon auf CD bewies, galt es nun auch live umzusetzen.
Und dies gelang ihnen mit einer absoluten Leichtigkeit!
Vor allem Frontfau und Wirbelwind in Personalunion Maja wusste von Beginn an zu überzeugen.
Mit ihrer eindrucksvollen Stimme, die sowohl fast engelsgleich und klar, als auch markerschütternd schreiend daher kam, traf sie nicht nur meinen Geschmack.
Zwar war das Publikum etwas verhalten, doch merkten sie ganz genau, dass sie mit FOREVER STILL eine wahrlich hochkarätige Formation vor sich hatten.
Was mich persönlich an dieser Band fasziniert ist die Tatsache, dass sie fast alles im Alleingang schafften.
Sei es nun, dass sie selbst um das Buchen von Touren, dem Schreiben der Lyrics ihrer Songs, bis hin zum Shooting ihrer Bandfotos.
Alles erledigten sie selbst und deswegen würde ich ihnen den Erfolg noch mehr wünschen, weil so etwas einfach belohnt werden sollte.
Ich zumindest war von ihren Songs, wie z.B. „Awake The Fire“, „Miss Madness“, „Save Me“ und „Scars“ sehr angetan, denn wie gesagt, kommen sie auf Konserve schon mehr als angenehm rüber und live drücken sie ihnen noch mal einen drauf.
Sehr beeindruckend, was FOREVER STILL da ablieferten!
Nach diesen beiden exzellenten Supports war es nun Zeit, den Headliner auf die Bühne zu bitten und der ließ auch nicht wirklich lange auf sich warten.
Nach einer überschaubaren Umbaupause war es Zeit für LACUNA COIL, die diesmal ziemlich düster und morbide gekleidet, auf der Stage des Z7 erschienen.
Der Bassist mimte mit seinem Outfit einen Horrorclown, während der Gitarrist mit einem Kopfschuss (geschminkt…grins) versehen, die Bühne unsicher machte.
Auch das Gesangsduo Christina Scabbia und Andrea Ferro passten sich dem ganzen an und so konnte der düstere Reigen losgehen.
Dazu passend eröffneten sie mit einem Song ihres neuen Albums, welcher sich „Ultima Ratio“ nennt und vor depressiver Stimmung nur so sprudelt.
Doch nicht nur neues Material wurde gespielt.
Auch die guten alten Klassiker der Band kamen zu Ehren, sodass unter aktuellen Stücken, wie „Blood, Tears, Dust“, sowie „Downfall“ und dem Titelsong des neuen Werks „Delirium“, auch ältere Glanztaten, wie z.B. „Heavens A Lie“, „Our Truth“ und dem DEPECHE MODE Cover „Enjoy The Silence“ zum Zug kamen.
Die Band wusste zu jedem Zeitpunkt, wie es das Publikum an sich fesseln konnte.
Ich persönlich hätte ihnen noch stundenlang weiter zuhören und zusehen können, doch leider hatte auch dieser Gig nach immerhin 16 Songs leider auch ein Ende.
Doch natürlich nicht ohne einer Zugabe in Form des unglaublichen Openers des neuen Albums.
„The House OF Shame“, so der Titel des Stücks, hatte mich schon vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen.
Als ich den Song vorab schon zu hören bekam, war die Vorfreude auf „Delirium“ natürlich nur noch größer geworden und auch live haute mich dieses Meisterwerk förmlich vom Hocker.
So endete ein weiteres unfassbares Konzert der Italiener von LACUNA COIL!
Es ist, wie ich anfangs schon schrieb, für mich eine der größten Bands der italienischen Szene und solange sie so dermaßen agieren, sei es nun auf der Bühne, oder auf CD, werde ich immer wieder zu ihren Konzerten gehen, denn hier bekommt man wahrlich etwas geboten.
Und mit dem perfekten Sound – wie auch Lichtverhältnissen, so wie man es vom Z7 einfach gewohnt ist, macht die Sache nur noch mehr Spaß.
Pics by Raphael Schib
http://www.schwarzeliste.ch/
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