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Interview mit FLOTSAM & JETSAM

Flotsam & JetsamMit ihrem aktuellen Album haben die 1980er Kult-Thrasher FLOTSAM & JETSAM ein starkes Stück Metal unters Volk gebracht. Grund genug für uns, Bassist Mike Spencer mit einigen Fragen zu löchern.

 

 

 

Mike, zwei Jahre nachdem ihr "No Place For Disgrace" neu aufgenommen habt, veröffentlicht ihr jetzt ein neues, selbstbetiteltes Album. Wie kam es dazu und soll das ein Zeichen für einen Neubeginn setzen?

 

Genau, ein Neubeginn. Mit Steve Conley und Jason Bittner als jüngste Mitglieder wollten wir das Flotsam & Jetsam-Erbe in neuem Licht erscheinen lassen und alles sollte sehr familiär sein. Der Fokus liegt auf der Energie von "No Place For Disgrace" und "Doomsday For The Deceiver", die wir in den letzten beiden Jahren unglaublich oft live gespielt haben. Dass man dabei im Old School Thrash-Modus operiert, ist vollkommen normal und natürlich.

 

Der Track "Iron Maiden" klingt ganz nach einem Tribut an die Jungs gleichen Namens von der Britischen Insel. Die Gesangslinie hat viel von Bruce Dickinson in sich. Musikalisch ist es aber doch ein typisches Flotsam & Jetsam-Stück. Sind Iron Maiden ein großer Einfluss für euch?

 

Iron Maiden haben jeden in unserer Band beeinflusst. Der eine mag eher die Paul DiAnno-Scheiben, der andere steht mehr auf die Bruce Dickinson-Ära. Seit unserer Jugend hat uns die Musik beeindruckt. Ich weiß noch, wie ich als 16jähriger zum ersten Mal "Phantom Of The Opera" gehört habe und versuchte, die Basslinien herauszuhören. Das hat mich geprägt.

 

Welche anderen Bands habt ihr auf der Liste? Wer waren und sind eure Idole?

 

Puh! Es sind zu viele aus zu vielen Musikgenres, um alle aufzuzählen. Für mich waren vor allem Künstler wie The Beatles, Stevie Wonder, Queen, Kiss, David Bowie, Aerosmith, Supertramp und fast alle 70er Jahre-Funk und Disco-Bands ausschlaggebend. Erst später kamen dann die härteren Sachen wie AC/DC, Rush, April Wine und schließlich Judas Priest hinzu. Ab diesem Zeitpunkt wurde es nur noch härter und metallischer. Heute lasse ich es etwas ruhiger angehen und ziehe mir Stone Temple Pilots, Soundgarden, Lenny Kravitz, Fair To Midland, Jellyfish, Shinedown und Jamiroquai rein. Das sind alles klasse Bands und Musiker, die wunderbare Songs in petto haben. Man darf musikalisch keine Scheuklappen aufsetzen, egal wie hart die eigene Musik ist.

 

Es scheint, als hättet ihr nach Jahren der Suche nach einem anderen Sound wieder zurück zu den Flotsam & Jetsam-Wurzeln gefunden. War das Absicht oder eher Zufall?

 

Ich sehe es eher als eine natürliche Entwicklung. Wie bereits gesagt, beschäftigten wir uns sehr intensiv mit der Neuaufnahme von "No Place For Disgrace", so dass wir zwangsläufig die damalige Energie erneut in uns aufsogen. Zusammen mit Jason an den Drums, der unsere Songs von klein auf in seinem Kinderzimmer nachgespielt hatte, kam das alte Fieber wieder zum Vorschein.

 

Kannst Du uns etwas über den Songwritingprozess verraten?

 

Von Michael Gilbert und Steve Conley kamen die meisten ihrer Songideen bereits 2014. Ich hatte noch "L.O.T.D" und "Forbidden Territories", die ich seinerzeit für "No Place For Disgrace" schrieb, aber mitnahm, als ich die Band verließ. Nur "Hard On You", "Escape From Within", und "Dreams Of Death", bei denen ich Co-Autor war, blieben. Insgesamt hatten wir für das aktuelle Album 18 Songs zur Verfügung, die wir gemeinsam ausarbeiteten. Das machten wir zusammen als Band im Proberaum. Dabei war es uns wichtig, die Stücke lebendig zu halten, ohne die sonst so sterile Studioatmosphäre.

 

Welche Themen behandelt ihr in euren Songs?

 

Das kann von persönlichen Erfahrungen über das, was in der Welt um uns herum passiert bis zu historischen Ereignissen gehen.

 

In den frühen 1990er Jahren wart ihr sehr erfolgreich und wurdet regelmäßig auf MTV gespielt. Wie hat sich das damals angefühlt?

 

Das fühlte sich natürlich gut an. Leider ging es Flotsam & Jetsam wie hunderten anderer Metal Bands, die versuchten, die Barriere zu durchbrechen, die mit dem Grunge Sound Einzug hielt. Obwohl unsere Fans der Meinung waren, dass wir es verdient hätten, erreichten wir nie das nächste Level. Heute sind wir all denen dankbar, die uns über die Jahre die Treue gehalten und an uns geglaubt haben. Wir freuen uns, dass wir immer noch spielen und auftreten dürfen. Das ist für Old School Metal Heads wie uns nicht selbstverständlich.

 

"Cuatro" von 1992 markierte den ersten wirklichen musikalischen Stilwechsel. Wie viel Einfluss kam dabei von außerhalb und wie viel von innerhalb der Band?

 

"Cuatro" ist ein Album, ähnlich wie "Drift", bei dem man den Einfluss der neu am Songwriting Beteiligten deutlich spürt. 1992 war das Jason Ward. Der persönliche musikalische Background spielt da eine große Rolle. Deshalb klingen Flotsam & Jetsam mit Jason, Steve und mir selbst als Songwriter so, wie wir heute klingen. Dafür ist unser jetziges Album ein sehr gutes Beispiel.

 

In den vergangenen zehn Jahren habt ihr eine Menge Shows und auf zahlreichen Festivals gespielt. Wie denkt ihr über eure Fans, die euch nach all den Höhen und Tiefen noch immer treu die Stange halten?

 

Wir lieben unsere Fanbase. Nach einem Gig bei einem Bierchen mit den Fans zu plaudern ist immer ein Highlight. Solange das Publikum uns weiterhin Jahr für Jahr akzeptiert, werden wir auch weiter Metal im Flotsam & Jetsam-Stil machen.

 

Was erwartet ihr von der Zukunft und was können wir von euch erwarten?

 

Im Juli 2016 werden wir gemeinsam mit Sanctuary auf US-Tour gehen und im Herbst in Europa im Vorprogramm von Destruction touren. Für 2017 ist auch schon einiges, u.a. auf Festivals, in Planung. Das wär's fürs Erste. Neue Veröffentlichungen sind noch nicht im Gespräch, obwohl wir noch vier oder fünf Songs auf Lager haben. Aber wer weiß, was AFM Records noch mit uns vorhaben… Ansonsten freuen wir uns schon auf die Auftritte in Deutschland und auf unsere deutschen Fans. Danke!

 

 

Interview: Daniel Wamsler

Interviewpartner: Mike Spencer (Flotsam & Jetsam)

 

CD-Besprechung:

https://www.heavy-metal-heaven.de/pages/topics/flotsam-jetsam.php




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