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Bang Your Head Festival 2017 – Balingen Messegelände, 12.07.-15.07.2017

Es ist Mitte Juli und was heißt das für den geneigten Metal Maniac?!
Natürlich steht das Bang Your Head!!! vor der Tür.
Wie immer war der Austragungsort einmal mehr das Messegelände in Balingen, welches sich einfach perfekt für diese Metalsause anbietet.
Und auch in diesem Jahr wurde wieder ein Sammelsurium an richtig guten Bands aufgefahren, die fast allesamt rockten, Stimmung machten und welche, die derart überraschen und deshalb auch überzeugen konnten.

 

Doch bevor am 13.07. die Open Air Party stieg, wurde natürlich wie jedes Jahr in der angrenzenden Halle, der Volksbankmesse die Warm Up Show abgehalten, die dieses Mal mit STORMWARRIOR, BLOODBOUND, ANGEL DUST, SANCTUARY und DEATH ANGEL einen Tag zuvor schon kräftig für Aufruhr sorgten (im positiven Sinne natürlich).
Den Anfang machten STORMWARRIOR aus Hamburg, die mal wieder bewiesen, dass die hanseatische Metalszene mit zum Besten gehört, was Deutschland musikalisch zu bieten hat.
Von Beginn an gaben sie Feuer und versicherten somit, dass man noch einiges von den nächsten Tagen erwarten durfte.
Bei dieser Gelegenheit stellten sie auch gleich noch den Neuzugang am Bass vor.
Die Lücke konnte nämlich mit keinem Geringeren als Connie Andreszka (ex – Mystic Prophecy) geschlossen werden, sodass sie nun wieder Kurs aufnehmen konnten.
Die Setlist war mit Krachern wie „Heading Northe“ und „Valhalla“ auch dementsprechend gefüllt, was dem Publikum selbstverständlich ordentlich in die Karten spielte.
Ein gelungener Start in das BYH!!! 2017!
Auch die nächste Band ließ keinen Zweifel offen, die richtige Wahl mit dem Kauf des Tickets für die Warm Up Show getätigt zu haben.
BLOODBOUND waren am Start und einmal mehr bewiesen die Jungs, dass sie nicht nur ein wichtiger Baustein der Szene sind, sondern gerade auch live eine Klasse für sich sind.
Mit ihren Songs konnten sie die Anwesenden sofort für sich gewinnen, sodass einer gewaltigen Party rein gar nichts im Weg stand.
Ich habe die Jungs ja in der Vergangenheit ja schon einige Male auf der Bühne erleben dürfen und deshalb war es für mich auch keine Frage, auch diesen Gig anzuschauen.
Es macht einfach unglaublichen Spaß, sich die Band zu geben.
Wer sie bis heute noch nicht gesehen hat, der sollte das dringend nachholen.
Auf die nächste Band freute ich mich ganz besonders.
Nicht nur, dass die Jungs um ANGEL DUST endlich wieder zurück sind, nein sie sind auch im selben Line Up unterwegs, mit dem sie z.B. Göttergaben der Marke „Bleed“ einspielten.
Natürlich spielte es für mich auch keine unerhebliche Rolle, sie schon mal vorab zu sehen, bevor sie Ende August diesen Jahres beim Metalacker Festival in Tennenbronn einen 90 Minuten Gig spielen werden.
Und was ich da sah, lässt meine Vorfreude auf besagten Metalacker nur noch weiter schüren.
Als ob sie nie weg waren, standen sie wie ein Bollwerk auf der Bühne und knallten einen Gottsong nach dem anderen in die Menge, die sie völlig zu Recht ausgiebig abfeierte.
Einzelne Songs aufzugreifen, wäre hier sicherlich fehl am Platze, denn jeder einzelne kickte so abartig, dass man sich ständig fragte, ob man nun eigentlich noch in der Vergangenheit lebte, oder dies tatsächlich gerade in der Gegenwart abläuft.
Für mich im Nachhinein auf jeden Fall eine der besten Bands vom BYH!!!
Leider kann ich das von der nächsten Band SANCTUARY so nicht sagen.
Ich weiß, dass die Band vom feinsten ist und sie auch live wissen, wie man die Leute beeindrucken kann, doch irgendwie wollten sie bei mir an diesem Abend nicht so recht zünden.
Sicherlich war die Songauswahl gut und im Endeffekt mag ich auch mit meiner Meinung eher alleine dastehen, doch ich persönlich hatte sie schon besser in Erinnerung.
Danach war mit DEATH ANGEL der Headliner des Abends an der Reihe und wie gewohnt, ließen sie keinen Zweifel daran, dass sie sowohl mit ihren Alben, als auch im Live-Sektor immer wieder eine absolute Bank sind und deshalb nicht unverdient diesen Posten innehatten.
Die Band schaffte es auf Anhieb, das Publikum für sich zu gewinnen, um ihnen ihre Songs nur so um die Ohren zu hauen.
Weshalb man auch sagen kann, dass die Warm Up Show mal wieder auf (fast) ganzer Linie überzeugte.
Somit konnte es dann auch ein paar Stunden später mit der Open Air Sause losgehen.

 

Diese eröffneten mit KILLCODE eine Band, die schon im vergangenen Jahr auf dem BYH spielen durften und scheinbar doch recht ankamen.
Zwar mussten sie 2016 zu einer recht unchristlichen Zeit (Samstagnacht um 0:30 Uhr) auf die Bühne, sodass sie leider nicht gerade ein Meer von Zuschauern beglücken durften, doch dies änderte sich in diesem Jahr, denn nicht wenige fanden den Weg zum Gelände um mit den US-Rockern den BYH!!! 2017 Einstand gebührend zu feiern.
Man muss wirklich ganz klar sagen, dass die Jungs echt spaß bei der Sache hatten und ihr Ding gewissenhaft durchzogen und deshalb war es auch wirklich klasse mit anzusehen, dass die Jungs von Song zu Song immer mehr Zuspruch vom Publikum bekamen, was sie letztendlich immer weiter vorantrieb.
Und wenn die erste Band des Festivals gleich mal knapp ne Stunde auf der Bühne herum turnt, dann denke ich einfach mal, dass das absolut seine Berechtigung hat.
Für alle, die KILLCODE noch nicht kennen sollten, verweise ich entweder auf ihre bisherigen Veröffentlichungen, sowie der Tatsache, dass sie noch auf dem BYH!!! verpflichtet wurden, den letzten, noch offenen Slot beim diesjährigen Rock Of Ages Festival am Sonntag zu füllen.
Na wenn da nicht jemand nen Narren an der Band gefressen hat, weiß ich auch nicht…grins.
Aber den Jungs sei auf alle Fälle gegönnt und somit komme ich dann ein weiteres Mal in den Genuss, KILLCODE live zu erleben.
Auch die nächste Truppe hatte keine Probleme, das Publikum an sich zu binden.
CRYSTAL VIPER hatten trotz der recht frühen Auftrittszeit als zweite Band des Tages alle Trümpfe in der Hand und machten auf Anhieb klar, dass sie auch diesmal wieder dafür sorgten, dass der Name CRYSTAL VIPER wieder in aller Munde bleibt.
Ein Highlight für mich war jedoch die Coverversion des Klassikers „See You In Hell“ von GRIM REAPER, die ja Tags darauf ebenfalls auf dem BYH spielten.
Aber dazu später mehr.
Für mich als Fan von GRIM REAPER war es schon beeindruckend, wie grandios Marta Gabriel (voc/git) diesen Song fast schon zelebrierte.
Sie kam auf den Catwalk und prügelte den Song fast wie ein Statement in die Menge.
Doch was wäre sie ohne ihre Band und dass sie eine richtige starke Truppe um sich hatte, bzw. hat, davon konnte man sich in den 50 Minuten Spielzeit einmal mehr ein deutliches Bild machen.
Sehr beeindruckend!
Um mir auch mal ein Bild vom gesamten BYH zu machen, um zu schauen was z.B. die Metalbörse zu bieten hatte, entschloss ich mich, die danach kommenden TOXIK, sowie GLORYHAMMER aus einiger Entfernung reinzuziehen.
War jedoch pünktlich zu ORDEN OGAN wieder ganz vorne an der Bühne anzutreffen, da ich die Jungs auf keinen Fall verpassen wollte.
Hatte mich ihr neuestes Album „Gunmen“ schlichtweg umgehauen, wollte ich nun natürlich wissen, wie sie live diverse Songs davon umsetzen würden.
Im Endeffekt waren es mit „Gunman“ und „Fields Of Sorrow“ leider nur zwei, die kamen jedoch gepaart mit Songs, wie „We Are Pirates“, „F.E.V.E.R.“ und „The Things We Believe In“ so dermaßen gewaltig von der Stage geschmettert, dass ich mich jetzt schon wieder auf ihre Tour gegen Ende des Jahres freue.
Nach diesem superben Auftritt, war es Zeit, eine Band willkommen zu heißen, die ich leider noch nie live erleben durfte, jedoch damals, als ihre Scheiben veröffentlicht wurden immer hoffte, sie irgendwann mal irgendwo auf den Bühnen dieser Welt live sehen zu können.
Und nun war es soweit!
SLAUGHTER kamen nach Balingen und man kann eigentlich auch heute immer noch nur den Hut vor der Band ziehen, denn auch wenn z.B. einem Mark Slaughter (voc/git) die vorbeigezogenen Jahre etwas anzusehen waren, legten sie so derart los, dass man sich sofort in die Zeit zurück versetzt fühlte, als Songs der Marke „Up All Night“ und „Spend My Life“ gerade aktuell waren.
So reihte sich für mich mit SLAUGHTER ein weiteres Highlight in die Liste der Bands, die dieses Jahr den Weg zum BYH fanden.
Mit der nächsten Band änderte sich der Musikstil recht gravierend, denn VENOM standen auf der Liste.
Muss jedoch gestehen, dass ich nicht so dermaßen Lust hatte, die Band anzuschauen und so führte mich mein Weg in die angrenzende Halle, wo mit ECLIPSE der erste Act des Tages in der Halle die Bühne enterte.
Mit ihrem Melodic Rock/Metal hatten sie nicht nur mich sofort auf ihrer Seite.
Nicht wenige hatte übrigens die selbe Idee wie ich, denn die Halle war ordentlich gefüllt, sodass ECLIPSE bestens gelaunt, eine richtig gute Show hinlegten.
Nachdem die Jungs aus Schweden nach einer Stunde Spielzeit die Stage unter großem Beifall verließen, beschloss ich, gleich in der Halle zu bleiben, denn schließlich spielten ja eine meiner Lieblingsbands DEMON auf und das wollte ich mir keinesfalls entgehen lassen.
Während auf der Hauptbühne SATYRICON ihre Songs ins Publikum wetterten, hatte ich, sowie noch einige mehr in der Halle die Volle Packung der Truppe, die unsterbliche Stücke, wie „Night Of The Demon“. „Don’t Break The Circle“ und „The Plague“ hervorbrachten abbekommen.
Für mich einfach eine der besten Bands auf diesem Planeten.
Nach diesem mehr als wichtigen Gig für mich wurde es dann Zeit für den Headliner des ersten Festivaltages.
SAXON waren mit ihrem Adler der legendären Bombers & Eagles Tour, welche sie seinerzeit mit MOTÖRHEAD absolvierten da und gaben auch richtig Gas.
Jedoch muss ich gestehen, dass ich SAXON schon besser erlebt habe.
Nicht falsch verstehen, sie hatten ne starke Setlist, die Stimmung war gut, aber irgendwie fehlte mir an diesem Tag ein wenig der Biss.
Nichtsdestotrotz natürlich trotzdem ein guter Hauptact.
Ich riss mich dann jedoch trotzdem irgendwann los und beschloss noch einen Abstecher in die Halle zu machen, wo nachdem MANEGARN (während SAXON draußen spielten) gerade ihren Auftritt beendeten.
Denn mit DENNER/SHERMANN, jenen legendären Gitarristen der großartigen Band MERCYFUL FATE, kam eine Truppe auf die Stage, die ich mir dann doch nicht entgehen lassen wollte.
Zusammen mit CAGE Sänger Sean Peck gaben sie mächtig Gas und zockten sowohl Stücke ihrer Alben „Masters Of Evil“, sowie „Satan’s Tomb“, als auch einige Stücke der eben erwähnten MERCYFUL FATE.
Im Einzelnen waren dies „Black Funeral“, Curse Of The Pharaos“, „Into The Coven“, „A Corpse Without Soul” und einem meiner Faves “Evil”, die sie unter Songs, wie z.B. „War Witch“, „The Pentagramm And The Cross“ und „Escape From Hell“ mischten.
Wahrlich ein großartiges Erlebnis!
Im Anschluss daran beendeten SEPULTURA den ersten Tag in der Halle.

 

Beim zweiten Tag des BANG YOUR HEAD!!! War ich etwas verspätet angekommen, sodass ich sowohl DEAD LORD, als auch einen großen Teil von BULLET verpasste.
Als ich jedoch auf dem Festivalgelände eintraf, war die Stimmung schon bestens, sodass ich den beiden genannten Bands wohl einen guten Gig zuschreiben darf.
Was für mich jedoch oberste Priorität hatte, war der Auftritt von STEVE GRIMMETT’S GRIM REAPER.
Wenn man sich hierzu vor Augen führt, dass STEVE im Januar diesen Jahres durch eine Infektion sein rechtes Bein verlor und nun, gerade mal ein halbes Jahr später steht er auf der Bühne, ausgestattet mit einer Metallprothese und macht aus dem Zulauf vor der Bühne mal schnell einen Hexenkessel.
Ehrlich, da kann ich nur respektvoll meinen Hut ziehen.
Diese Kraft, die er in sich, sollte man sich wahrlich zum Vorbild nehmen.
Natürlich war im Endeffekt dann doch nicht so durchtrainiert, dass er den kompletten Auftritt auf dieser Prothese absolvieren hätte können.
Dafür stand ein Rollstuhl bereit, auf dem dann immer wieder mal kurz ausruhte.
Doch natürlich machen GRIM REAPER auch ihre Songs und davon hatten sie einige Perlen im Gepäck.
Von „Wings Of Angels“, über das grandiose „Rock You To Hell“, zu den Stücken „Night Of The Vampire“, „Lust For Freedom“, „Walking In The Shadows“, „Fear No Evil”, “Temptation” und “Rock Me ‘till I Die” spannte sich der Bogen.
Was jedoch dann folgte, verschlug wohl nicht nur mir den Atem.
Mit „Don’t Talk To Strangers“ spielten sie jenes Meisterwerk aus der Feder vom seligen RONNIE JAMES DIO und das mit einer Intensität, dass mir schlicht nichts mehr einfiel.
Ganz großes Kino!
Selbstverständlich durfte auch ihr wohl größter Hit (wenn man das so sagen kann) „See You In Hell“ nicht fehlen, den sie als Abschluss dieses wahrlich ergreifenden Gigs spielten.
Dies war wirklich ein Auftritt, den ich mein Leben lang nicht vergessen werde!
Übrigens genauso wie auch der Gig der nächsten Künstlerin!
LEE AARON war in den 80er Jahren vor allem mit ihrem Album „Metal Queen“ bekannt geworden und hatte mit Veröffentlichungen, wie „Call Of The Wild“ und „Powerline“ nicht minder schlechte Alben am Start.
Ganz im Gegenteil finde ich diese Longplayer absolut gelungen.
Vor allem „Call Of The Wild“ läuft auch heute noch regelmäßig auf meiner Anlage.
Es war wohl unbestritten, dass recht viele im Publikum auf die Powerfrau mit der faszinierenden Stimme warteten, denn mit Songs wie „Hands On“, „Fire And Gasoline“, „Powerline/Lady Of The Darkest Night“, „Whatcha Do To My Body“, „Barely Holdin’ On“ und „Metal Queen“ hatte sie wahrlich leichtes Spiel und somit die Anwesenden sehr schnell auf ihrer Seite.
Somit war ein starker Auftritt quasi vorprogrammiert.
Ich behaupte einfach mal, dass ich absolut nicht alleine mit der Meinung stehe, dass LEE AARON auch heute noch weiß, wie man seine Fans erfreuen kann.
Jedenfalls war ich von ihrem Auftritt völlig überzeugt und es hat mir eindrucksvoll vor Augen geführt, dass sich, seit ich sie zum letzten mal im Vorprogramm von NAZARETH 1989 live erleben durfte, rein gar nichts an ihrem Können geändert, oder gar verschlechtert hätte.
Für mich eine absolute Powerfrau!
Auch die nächsten auf der Liste wissen immer wieder zu überzeugen und so waren RIOT V einmal mehr auf dem BYH, um den Anwesenden zu zeigen, wie einfach man richtig geile Musik zocken kann.
Stücke wie „Flight Of The Warrior“, „Swords And Tequila”, “Take Me Back”, oder “Thundersteel” sprechen diesbezüglich eine deutliche Sprache.
RIOT V sind so eine Band, die einfach immer funktionieren und bei denen man nie etwas falsch macht, wenn man sie bucht.
Große Klasse!
MAGNUM, die danach die Bühne enterten, hatten es ebenfalls recht leicht, sofort für gute Stimmung zu sorgen, denn wer die Band kennt, weiß um ihre immense Anzahl an großarteigen Songs, von denen sie an diesem Tag selbstverständlich einige zum Besten geben wollten.
Was mir auffiel war, dass sie doch recht viele alte Songs spielten und sich gar nicht mal so sehr auf ihre jüngeren Veröffentlichungen versteiften.
Was aber auf einem Festival durchaus seinen Charme hat, denn schließlich ist man ja dann doch in Feierlaune und freut sich, wenn man zu Stücken wie „Soldiers Of The Line“, „On A Storyteller’s Night“, „How Far Jerusalem“, „Les Morts Dansant“, „All England’s Eyes“ und „Vigilante“ aus voller Kehle mitsingen kann.
Doch natürlich kamen auch neuere Songs, wie „Sacred Blood (Divine) Lies“ bestens an und so würde ich einmal mehr behaupten, dass auch MAGNUM immer für guten Hard Rock steht, den es dann auch gilt, live erlebt zu haben.
Ich muss wirklich sagen, an diesem Tag ging es Schlag auf Schlag mit genialen Bands, denn auch die danach aufgetretenen KROKUS gaben sich wie immer keine Blöße und rockten, was das Zeug hielt.
Mit Tracks, der Marke „Long Stick Goes Boom“, “Screaming In The Night”, “Bedide Radio”, “Heatstrokes”, “Easy Rocker” und “Headhunter” konnte auch gar keine schlechte Stimmung aufkommen.
KROKUS sind für mich ebenfalls eine Band, die vor allem live immer wieder zu begeistern wissen.
Somit war auch ihr Gig wieder einsame Spitze.
Die im Anschluss auf dem Plan gestandene Band, dürfte wohl für sehr viele im Publikum der heimliche Headliner gewesen sein, denn ROSE TATTOO wissen immer, wie sie ihre Fans bei Laune halten.
Handgestrickter Rock’n’Roll der härteren Gangart, die den Jungs aus Australien so schnell niemand nachmacht.
Obwohl die Songs an sich so einfach gestrickt sind, funktionieren sie vor allem live immer wieder.
Vielleicht auch gerade deshalb!
Anyway…mit Stücken, wie „Out Of This Place“, „Rock’n’Roll Outlaw“, “Scarred For Life”, “We Can’t Be Beaten” und “Nice Boys” trafen sie die Anwesenden mitten in ihre Eingeweide, sodass die Stimmung dementsprechend gut war.
Und im Endeffekt schließe auch ich mich der Meinung vieler an, dass diese Band den Posten als Hauptact an diesem Tage mehr als verdient hätte.
Denn der Headliner, der danach folgte, war mit VINCE NEIL zwar vom Namen her schon ne Ansage, doch leider kam der MÖTLEY CRÜE Sanger für meinen Geschmack einfach nicht an die Qualität der davor abgefeierten ROSE TATTOO heran.
Auch wenn seine Band, die ausnahmslos aus Mitgliedern der Band SLAUGHTER bestand, sicherlich für große Augen sorgte, denn so lässig wie sie die Stücke von MÖTLEY CRÜE spielten, das hatte schon echt was für sich.
Aber ich erspare mir hier weitere Worte, denn an anderen Stellen im Internet wurde darüber schon heftig diskutiert und deshalb behalte ich meine Meinung darüber für mich und betone nochmals, dass ROSE TATTOO an diesem Tag die besseren Headliner gewesen wären.
Zum Abschluss des zweiten Tages musste ich dann verwundert feststellen, dass ich leider nicht ein einziges Mal den Weg in die Halle fand, wo diesmal ALMANAC, PARAGON, ANGELUS APATRIDA, sowie ENTOMBED A.D. spielten.
Im Nachhinein bedauere ich dass zwar sehr, doch bei dem gigantischen Programm auf der Hauptbühne war das leider nicht zu ändern.

 

Den dritten und letzten Tag des diesjährigen Bang Your Head!!! Eröffneten mit ASSASSIN eine Band, deren Thrash Metal schon seit langer Zeit fest in der Szene verankert ist und auch die danach die Bühne erklimmenden VAIN sind schon seit Jahrzehnten ein großer Begriff.
Und mit großen Namen ging es auch direkt weiter, denn mit RAVEN kam ein Vertreter des legendären NWOBHM auf die Stage und diese feuerten mit „Destroy All Monsters“, „All For One“, „Rock Until You Drop“, „On And On“ und „Break The Chain“, um nur ein paar zu nennen, auf die wartende Menge, die sich vor der Hauptbühne eingefunden hatten.
Obwohl ich mir eingestehen muss, dass ich RAVEN in der Vergangenheit auch schon besser erlebt hatte, war ihr Gig auch diesmal wieder sehr gut, sodass sich meine Einwände doch arg in Grenzen halten.
Auch die nächste Band gehörte einst unausweichlich ins Repertoire der sechs großen Buchstaben, die unsere Welt so veränderte.
DIAMOND HEAD wussten ebenfalls, wie sie ihren Fans das bieten konnten, was sie forderten.
Gute Songs, die einmal mehr bekundeten, dass diese Band durchaus auch heute noch Bestand hat, auch wenn ich jetzt nicht der allergrößte Fan dieser Truppe bin, weiß ich doch um den Rang der Band und deshalb finde ich es auch völlig ok, dass DIAMOND HEAD absolut verdient von ihren Fans gefeiert wurden.
Die darauffolgende Band wiederum lag wieder völlig auf meiner Wellenlänge.
VICIOUS RUMORS beehrten wieder einmal das Festival in Balingen und mit Sänger Brian Allen zurück in ihren Reihen, war ein großartiger Gig eigentlich schon vorprogrammiert.
Dazu eine Setlist, die für sich selbst spricht:
“Worlds and Machines”, “Digital Dictator”, “Out of the Shadows”, “Hellraiser”, “Let the Garden Burn”, “Murderball”, “Down to the Temple”, “Dust to Dust”, “Soldiers of the Night”, “Don't Wait for Me”.
Ich glaube mehr muss ich an dieser Stelle wirklich nicht erzählen?!
So machen VICIOUS RUMORS einfach Spaß.
Immer wieder gerne!
Ich muss zugeben, dass mich der folgende Act DOKKEN durchaus positiv überraschte, denn in der Vergangenheit hatte ich einige Gigs gesehen, die nicht wirklich vorzeigegerecht waren.
Somit war ich etwas voreingenommen.
Ließ mich aber gerne eines besseren belehren und wenn man mal von Don Dokken’s gesanglicher Leistung etwas absieht (die Jahre gehen halt nun mal nicht spurlos an einem vorbei), war es ein recht guter Auftritt und mit Songs wie „Kiss Of Death“, „Into The Fire“, „Dream Warriors“, „In My Dreams“ und „Tooth And Nail“ war er absolut auf der sicheren Seite.
So mag ich DOKKEN!
Da ich nicht der größte KATAKLYSM Fan bin, beschloss ich, als sie die Hauptbühne betraten, kurzerhand den Standort zu wechseln und in die Halle umzuschwenken, wo THE UNITY ihren Auftritt hatten.
Ich muss sagen, die Jungs haben nicht nur ein gutes Album am Start, auch live machen sie ihre Sache richtig.
Und so zogen sie auch reichlich Leute in die Halle, die zusammen mit ihnen einen richtig amtlichen Gig zelebrierten.
Als sie ihren Gig beendeten war es für mich dann Zeit, meinen heimlichen Headliner des Tages in Augenschein zu nehmen.
Mister Michael Schenker war an der Reihe und die Bezeichnung MICHAEL SCHENKER FEST kam wahrlich nicht von ungefähr, denn anders als ein Fest konnte man das erlebte wirklich nicht bezeichnen.
Nicht weniger als drei Sänger hatte er im Gepäck und die Namen dieser Personen ließen nicht nur mich mit der Zunge schnalzen.
Gary Barden, Graham Bonnet und Robin McAuley waren mit von der Partie.
Da war es natürlich nur logisch, dass betreffende Sänger auch dementsprechendes Material aus deren Zeit bei MSG zum Besten gaben.
Der erste im Bunde war Gary Barden, dem „Let Sleeping Dogs Lie“, „Victim Of Illusion“, „Attack Of The Mad Axeman“ und „Armed And Ready“ zugedacht war und wenn ich eines meiner liebsten Livealben „One Night At Budokan“ als Referenz nehme, dann finde ich persönlich keine große Kritik, denn vor allem ist es ein Erlebnis, diesen Sänger noch einmal bei MSG zu erleben.
Bevor der nächste Sänger Graham Bonnet das Mikro übernahm, legte die Band mit dem SCORPIONS Instrumental „Coast To Coast“ noch schnell eine Vocal-technische Pause ein.
Ebenfals ein großartiger Song, der dementsprechend stark performt wurde.
Zwar gehörte das Album „Assault Attack“ nie wirklich zu meinen Faves der Band, doch allein die Tatsache, dass Graham Bonnet auf dem Album zu hören war, ließ mich die Schwäche des Longplayers vergessen.
Und wenn man mal ein paar Jahre verstreichen lässt und dann auch noch die Möglichkeit hat, „Desert Song“, „Dancer“, sowie den Titelsong „Assault Attack“ live zu erleben, dann hab zumindest ich für mich gesehen, wieder ein anderes Bild von dem Album.
Da ich ja eh ein großer Fan von Graham’s Stimme bin, wurde ich auch bei seinem Part beim MICHAEL SCHENKER FEST zu keiner Zeit enttäuscht.
Bevor der dritte Sänger seinen großen Auftritt hatte, wurde mit „Captain Nemo“ noch einmal ein Instrumental eingeschoben, welches für den geneigten MSG Fan natürlich Balsam für die Ohren war.
Und auf den nächsten Sänger freute ich mich ganz besonders, denn die Ära mit ihm, bei denen Göttergaben, wie „Perfect Timing“ und „Save Yourself“ veröffentlicht wurden, ja sogar der Name MICHAEL SCHENKER GROUP in MCAULEY SCHENKER GROUP umbenannt wurde, prägte meine Jugend in besonderem Maße.
Deshalb war der gesamte Part mit Robin McAuley für mich Gänsehaut pur.
„Bad Boys“, „Love Is Not A Game“ und “Save Yourself” wurden aus dieser Zeit vorgetragen und nicht nur ich stand über alle Maßen begeistert vor der Bühne.
Einfach nur großartig!
Auch „Rock Bottom“, welches insgesamt gesehen, wohl die 15 Minuten Marke locker erreicht haben dürfte, wurde von Robin live auf der Stage gesungen.
Somit noch ein Song mehr die Gelegenheit, sich bewusst zu machen, was für ein genialer Sänger man doch da vor sich hat.
Das abschließende „Doctor Doctor“ brachte dann noch einmal alle Sänger auf die Bühne zurück, wo der UFO Song dementsprechend gewaltig in Szene gesetzt wurde.
MICHAEL SCHENKER FEST gehört somit für mich zum besten, was ich je erleben durfte, denn wenn man es so genießt, sich von solch großartigen Songs einlullen zu lassen, dann kann ich das nicht anders beurteilen.
Was ich jedoch etwas schade fand, war die Tatsache, dass DISBELIEF zeitgleich mit Michael Schenker die Bühne in der Halle erklomm.
Eigentlich hätte ich die Band sehr gerne angesehen, doch mein Priorität lag nun mal bei MICHAEL SCHENKER FEST, hoffe aber, dass ich sie irgendwann vielleicht doch mal noch zu Gesicht bekomme.
Auch EVIL INVADERS konnte ich leider nicht anschauen, da mit HAMMERFALL nun der Headliner des dritten Tages auf dem Programm stand.
Im Vorfeld wurde schon erwähnt, dass sie einen speziellen „Glory To The Brave Gig“ spielen würden.
Somit wurde die Sache für mich noch interessanter, da für mich eben dieses Album als das beste Scheibchen von HAMMERFALL auserkoren wurde.
Im Endeffekt verhielt es sich dann so, dass „I Believe“, „Dragon Lies Bleeding“ und „Glory To The Brave“ komplett ausgespielt wurden.
Die restlichen Songs des Albums wurden zu einem Medley verbraten, was aber auch irgendwie seinen Charme hatte.
Das restliche Material konnte man mit Stücken, wie „Hector’s Hymn“, „Riders Of The Storm“, „Renegade“, „Let The Hammer Fall“, „Hammer High“, oder auch „Hearts On Fire“, getrost als ein Art Best Of Programm sehen und wurde dementsprechend vom Publikum honoriert.
Somit war auch der dritte und letzte Headliner des Bang Your Head!!! Ein voller Erfolg.
Den Abschluss der diesjährigen Ausgabe dieses Festivals bestritten dann noch AXXIS, die noch einige Freunde der gepflegten Musik in die Halle trieben, wo man gemeinsam dem unausweichlichen Ende des BYH 2017 entgegen sehen musste.

 

Auch wenn im Vorfeld immer wieder mal Kritik an mein Ohr kam, dass das Line Up in diesem Jahr nicht so der Brüller für die entsprechende Person war, so muss ich sagen, dass ich schon verdammt viele gute Bands in diesen insgesamt 4 Tagen zu Gesicht bekam.
Von dem her kann ich auch nichts negatives berichten und freue mich jetzt schon wieder wie ein Schneekönig auf das kommende Jahr, wenn die Reise wieder gen Balingen geht.

 

Pics by Heiko Bendigkeit
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